9. Mai 2023
Wie leben die Kinder, die täglich zu uns kommen
Nach einem vielseitigen Sommerferienprogramm im Januar hat in Brasilien im Februar das neue Schuljahr begonnen und somit auch bei uns wieder der „normale“ Projektalltag.
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
die ersten Monate im neuen Jahr 2023 sind schnell verflogen. Nach einem vielseitigen Sommerferienprogramm im Januar hat in Brasilien im Februar das neue Schuljahr begonnen und somit auch bei uns wieder der „normale“ Projektalltag. Wir konnten vielen Kindern durch unsere Schulstart-Sets neue Motivation und Vorfreude auf den Schulalltag ermöglichen.
Im März hat unser fünftägiges Sommercamp stattgefunden. Unsere Jugendlichen haben uns im Mitarbeiterteam unglaublich unterstützt und mit 130 Kindern konnten wir fünf besondere Tage erleben. Diese Auszeiten sind für uns alle sehr wertvoll und stärken die Kinderherzen und uns als Team. Dafür sind wir dankbar.
Wie leben die Kinder die täglich zu uns kommen…
…das wollen wir euch im Folgenden näher vorstellen.
- Die Meisten (65 %) leben bei ihrer Mutter.
- Viele wohnen (17 %) bei Verwandten.
- Nur 11 % leben mit beiden Elternteilen zusammen.
- 7 % werden allein von ihrem Vater aufgezogen
Der Großteil der Familien ist nicht intakt. Vor allem die Väter sind im Leben der Kinder kaum präsent. Da nur ca. 15 % der Eltern überhaupt eine Festanstellung haben, können sie häufig nicht einmal die Grundversorgung ihrer Kinder gewährleisten. Unser Auftrag besteht darin, den Kindern mindestens eine warme Mahlzeit am Tag zu ermöglichen, ihnen Freiräume zum Spielen und zur Entfaltung zu bieten und sie persönlich und seelsorgerisch zu begleiten. Wir übernehmen damit Aufgaben, die eigentlich in der Familie stattfinden.
Von unseren Familien leben 70% in unwürdigen Verhältnissen
Die Wohnräume der Familien bieten wenig Sicherheit. Sie verfügen selten über sanitäre Anlagen oder über Rückzugsmöglichkeiten und liegen in einer gefährlichen Umgebung. Es ist meist kein beständiger Platz. Die Familien müssen aufgrund von Arbeitswechsel, Beziehungskonflikten, Angst o.ä. häufig umziehen.
70% der Eltern haben ein Suchtproblem, viele werden kriminell
Viele Kinder bei educare leiden unter den Suchtproblemen von Familienangehörigen. Diese wirken sich auf unterschiedlichste Art und Weise auf das Leben der Kinder aus. Häufig sind physische und psychische Gewalt im Spiel. Es kostet die Kinder große
Überwindung, sich jemandem zu öffnen und von ihren familiären Problemen zu berichten.
32% der Eltern konsumieren aktiv Drogen und ungefähr 41 % sind alkoholkrank.
Dies hat zur Folge, dass viele in Kriminalität verstrickt sind, um ihre Süchte zu finanzieren. Die Perspektivlosigkeit der Eltern ist leider so groß, dass sich zudem viele der Mütter prostituieren.
Etwa ein Sechstel aller Kinder (17%) hat mindestens ein Elternteil im Gefängnis.
Das tägliche Leben der Kinder ist geprägt von Einsamkeit sowie einem Mangel an Sicherheit, Liebe, Anerkennung und Perspektiven. Dazu kommen unzureichende Versorgung und Erlebnisse von Gewalt, Missbrauch etc.
Worum geht es uns?
Wir wollen den Kindern in all ihrem Elend Hoffnung geben und ihnen eine geistige und seelische Stütze sein. Wir möchten die Würde dieser Kinder schützen und respektieren. Wir wollen Kinder nachhaltig stärken und ein beständiger Teil ihres Leben werden. Wir möchten ihnen die Liebe Gottes zeigen, damit er ihre Herzen heilt, denn Gott hat einen Plan auch für ihr Leben!
Praktische Hilfe für Familien:
Wir unterstützen rund 80 Familien monatlich mit unseren Lebensmittelkarten. Auf den Karten ist umgerechnet ein Wert von gut 23 Euro aufgeladen, mit dem die Familien das kaufen können, was benötigt wird. Im März haben die Familien Gutscheine für Gasflaschen bekommen, damit sie kochen können. Um monatliche Unterstützung zu bekommen, müssen sich die Eltern an einige Vorgaben halten. Sie müssen z.B. an unseren Elternabenden teilnehmen und Kaufbelege einreichen.
Wenn auch ihr Familien z.B. mit einer Lebensmittelkarte unterstützen wollt, freuen wir uns sehr über eure Spende!