6. Juni 2022

Ein Jahr bei educare in São Paulo – Januar 2022

Lisa und Robin Klenk haben die Arbeit in São Paulo ein Jahr lang unterstützt. Wir sind sehr dankbar für euren Einsatz und eure große Hilfe im Projekt.

Wegbegleiter sein

Wir sind Lisa und Robin Klenk und haben für ein Jahr den heimischen Schwarzwald gegen die riesige Metropole Sao Paulo getauscht. Wir durften bei educare e.V. ehrenamtlich tätig sein und die wertvolle Arbeit von Familie Borges und ihrem Team begleiten.

Für uns ist educare e.V. ein Ort der Hoffnung und Perspektive inmitten von Müll, Gewalt, Sorgen und Obdachlosigkeit. Wir konnten dort Wegbegleiter sein, den Kindern- und Jugendlichen zuhören, sie in den Arm nehmen, Englisch unterrichten, Werkstatt und Spiele anbieten, mit ihnen Sao Paulo erkunden, Gebetskreis leiten und jede Menge dazu lernen. Denn ein anderes Land bringt eine neue Kultur mit sich. Obwohl uns die Spontanität manchmal herausgefordert hat, schätzen wir die Gasfreundschaft, Zufriedenheit, Herzlichkeit und unkomplizierte Art der Brasilianer.

Anlaufstelle für Familien – Neben den Angeboten für die Kinder- und Jugendliche haben wir wahrgenommen, dass educare e.V. auch eine Anlaufstelle für zahlreiche Familien ist.

Ehrenamtliche Tätigkeit und Hilfe für Kinder in Brasilien

So konnten wir miterleben wie in diesem Jahr Heimplätze für Menschen mit Behinderung gesucht, Arbeit an Eltern vermittelt, Haustüren von Familien repariert oder einzelne Kinder zeitweise bei educare aufgenommen wurden. Immer wieder ist das Team vor neue Herausforderungen gestellt. Es war schön zu sehen, was sich in einem Jahr verändert und welche positiven Auswirkungen eure Unterstützung sowie der Einsatz der Mitarbeiter vor Ort haben. Gerne berichten wir euch von Wegen, die wir begleiten durften

Unterstützung von Kindern in Brasilien

Schulische Bildung für Kinder in Not

Zukunft für Kinder und Jugendliche in Brasilien

Freizeit für die Jugendlichen

Im März 2021 gab es eine Freizeit für die Jugendlichen in der über Ziele und Perspektiven gesprochen wurde. Einige Jugendliche möchten von zuhause ausziehen, sind aber aufgrund von Manipulation und Gewalt von ihren Familien abhängig oder fühlen sich verpflichtet ihre Eltern finanziell zu unterstützen. Leider können viele Familien nicht mit Geld umgehen und geben dies unteranderem für Drogen aus.

Traum vom Führerschein

Hugo, ein Jugendlicher, hat an diesem Tag beschlossen, ein Jahr lang für seinen Führerschein zu sparen. Eine Mitarbeiterin von educare sollte das Geld verwalten, damit er es nicht ausgeben kann und seine Eltern keinen Zugriff haben. Während unserer letzten Woche in Brasilien konnte Hugo zum ersten Mal zur Fahrschule gehen. Wir haben uns sehr mit ihm gefreut.

educare-WG

Im Februar 2022 sind zudem einige Jugendliche in die neue educare-WG eingezogen und haben ihren Traum, von zuhause ausziehen, realisiert. Da sie bisher meistens mit ihrer ganzen Familie in einem Zimmer gewohnt haben, ist es für sie herausfordernd so viel Platz zu haben. Während unserer Zeit in Brasilien haben die Jugendlichen mit anderen Handwerken fleißig renoviert und haben mit Robin Stockbetten für ihre eigenen WG gebaut.

Berufswahl

Auch das Thema Berufswahl hat die Jugendlichen sehr beschäftigt und wir haben viel mit ihnen über Versagensängste und ihre Interessen gesprochen. Bruno wollte zuerst Friseur werden. Aufgrund seiner Vorstrafe hat er sich überlegt, ob er überhaupt eine Ausbildung machen soll. Schließlich hat er sich für einen Grundkurs als Maler eingeschrieben, der aufgrund von Corona verschoben wurde. Da war es umso schöner, als Bruno uns sein Zeugnis an unserer Verabschiedung stolz zeigte.

Ein Jahr Wegbegleiter sein: mit eigenen Augen sehen unter welchen Umständen die Kinder- und Jugendlichen aufwachsen und wie sie dank educare doch ihre eigene Geschichte schreiben und nach vorne blicken.

Obrigado! Lisa und Robin Klenk