2. April 2020

Ausgangssperre in São Paulo

Ausgangssperre in São Paulo und die Arbeit von educare in diesen schweren und unsicheren Zeiten.

Die Straßen São Paulos sind leer. Es ist kaum Verkehrslärm zu hören. Hier und da macht sich ein Papagei bemerkbar. Ein Zustand, der für eine Millionenmetropole so ungewöhnlich ist, dass jeder sofort merkt, hier ist etwas nicht in Ordnung.
Die Pandemie löst weltweit Ausnahmezustände aus. So auch in Brasilien. Die Schulen sind seit über einer Woche geschlossen und somit auch der Zugang zu Bildung und einer warmen Mahlzeit für viele unserer Kinder.

Die Arbeit von educare in Zeiten von Corona
Als Anfang März deutlich wurde, dass sich der Coronavirus immer weiter ausbreitet, haben wir intensiv mit Präventiv-Maßnahmen begonnen. Mehrmals täglich wurde den Kindern gezeigt, wie man sich richtig die Hände wäscht, in die Armbeuge hustet und wie man in solchen Zeiten mit seinen Freunden umgeht und Abstand hält. Dann traten die ersten Covid-19-Fälle in Brasilien auf und uns wurde klar, auch wir müssen den Kontakt so weit es geht verringern und somit unsere Einrichtung vorübergehend schließen.

Was bedeutet das?
Wir arbeiten mit Kindern aus prekären Situationen. Die Schließung aller öffentlichen Einrichtungen erfordert, dass die Kinder mehr Zeit zuhause verbringen. Das bedeutet: mehr Zeit in einer risikoreichen Umgebung voller Drogen, Gewalt und Armut. Wir wissen, dass die meisten Eltern keine Festanstellungen haben, sie in diesen Zeiten somit keinerlei Einnahmen und Möglichkeiten haben, Nahrungsmittel zu kaufen.
Deswegen haben wir die letzten Tage genutzt, um Lebensmittel einzukaufen und Essenspakete zu schnüren. Unsere Kinder und Jugendlichen können nun bei uns vorbeikommen und für sich und ihre Familien Grundnahrungsmittel wie Reis, Bohnen, Öl etc. abholen, um in diesen Zeiten nicht Hunger zu leiden. Das bietet uns auch die Möglichkeit, regelmäßig in Kontakt zu bleiben und die Kinder in diesen Zeiten zu begleiten.

Es ist noch offen, wann wir wieder mit unserem Programm starten können. Bis dahin freuen wir uns, wenn ihr die Situation der Kinder und Jugendlichen im Gebet unterstützt.

Ganz herzlichen Dank.
Viel Zuversicht und Gesundheit wünschen wir euch in diesen Zeiten.

Euer educare-Team